
ILLUSIONSEBENEN
Die opulente, von kräftigen Farben dominierte, formal exakt choreografierte Inszenierung auf riesigen Leinwänden oder Papieren macht heute eine Ausnahme. Mittlerweile sind Menschen das fast ausschließliche Thema der Malerin.
Die Settings, in denen ich meine Menschenbilder celebriere basieren allerdings auf aufwändigen dreidimensionalen, mit realen oder fotografierten Versatzstücken möblierten Installationen, die zu so etwas wie „Proberäumen“ für die Personen werden, um die es in den Bildern letztlich geht.
Um auf der Illusionsebene der Malerei Bildgeschichten zu erzählen, die berührend persönlich sein können. Ihr gehe es um die Vermessung der Welt aus weiblicher Sicht, sagt die Malerin, um selbstbewusste Frauen, die hinschauen, den Finger in Wunden legen. Da geht es um Beziehungskisten, um Ankünfte genauso wie Abschiede, um Hoffnungen, Liebe und Tod.
Schnell spürt man als Betrachter dieser Bilder aber sofort spürt, dass es hier letztlich um den entwurzelten, vor sich selbst flüchtenden Menschen schlechthin geht. Die Ambivalenz der vermeintlichen Wirklichkeit.
„Die Ambivalenz der vermeintlichen Wirklichkeit“ nennt Sturm ihre große Personale im Lenkwerk. Im Wissen, dass den Menschen letztlich die Suche nach Wahrheit antreibt. Doch sie lüge mit Bedacht, sagt die Künstlerin, lüge doch jedes gelungene Kunstwerk die Wahrheit herbei. Wobei ihre erfundenen Geschichten solche seien, die der Betrachter mit seinem eigenen Leben zur Deckung bringen kann.

